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Gehalt mal anders: New-Pay-Experte Sven Franke im Podcast

Kategorie:
Autor: Nicole Thurn
Datum: 21.01.2020
Lesezeit: 
2 Minuten

Agiles Arbeiten, weniger Hierarchien, Rollen statt Positionen: in der neuen Arbeitswelt verändert sich vieles - nur das Gehalt bleibt gleich. Ein Tabu, das Sven Franke mit "New Pay" aufbrechen will.   

"New Work braucht New Pay": Sven Franke berät Firmen zu neuen Gehaltsmodellen (© Nicole Thurn)

Wieviel bist du wert? Wieviel deine Leistung? Das sind Fragen, die sich kaum beantworten lassen. Wer leistet mehr: eine Lkw-Fahrer, der die Ware 10.000 Kilometer durch die Länder fährt oder der Arbeiter, der es produziert? Meist verweisen wir auf marktübliche Honorare oder auf Kollektiv- oder Tarifverträge. Doch was, wenn die nicht mehr der Weisheit letzter Schluss sind?

New Work braucht New Pay, sagen Sven Franke, Nadine Nobile und Stefanie Hornung in ihrem bahnbrechenden Sachbuch "New Pay". Mit seiner Partnerin Nadine Nobile begleitet der "Antiberater" Sven Franke Unternehmen auf dem Weg in die neue Arbeitswelt.  

Ihre Mission: das letzte Tabu der Arbeitswelt aufzubrechen: die Sache mit dem Gehalt.  Denn wo Unternehmen ihre Strukturen verändern, Hierarchien abschaffen und vermehrt auf Selbstorganisation und übergreifende Teamarbeit setzen, muss man sich einfach auch die Frage stellen: Sind die althergebrachten Vergütungsmodelle des 20. Jahrhunderts noch zeitgemäß?

Mitnichten, sagt Sven Franke in Folge #8 des Podcasts "Arbeit mal anders". Die meisten Vergütungs- und Gehaltsmodelle der Unternehmen würden nämlich nach dem Prinzip des Taylorismus weiterfunktionieren, während ganze Abteilungen disruptiert, Führungskräfte entmachtet und selbstorganisierte Teams geschaffen werden. In der Regel würden Führungskräfte gekündigt und mit neuen Verträgen angestellt, sagt Sven Franke. Doch das ist wenig befriedigend für alle Beteiligten.

Während öffentlich gerade erst über New Pay debattiert wird, gehen einige Pionier-Unternehmen längst neue Gehaltswege: Die Firma Wigwam etwa, eine Kreativagentur, lässt Mitarbeiter ihr Wunschgehalt selbst bestimmen. Ein schwieriger Prozess, der immer noch andauert. Oder die DB Systel, Tochter der Deutschen Bahn, hat Spiralkarrieren etabliert: In den selbstorganisierten Teams werden Product Owner und Agility Master mit Projektverantwortung gewählt. Sie erhalten einen Bonus, werden sie abgewählt, geht der Bonus an den Nachfolger weiter. Eine einfache Lösung, die gesetzeskonform ist.

Oder das Unternehmen Allessia: Seit 30 Jahren werden hier Mitarbeiter wie Führungskräfte nach Einheitsgehalt entlohnt. Jeder verdient gleich viel - nur der CEO erhält eine Risikozulage. Wie kann das gehen? 

 Warum sich New Pay für die Unternehmen auszahlt, erfährst du im Podcast-Interview: einfach mal reinhören!

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Beitrag von Nicole Thurn

ist Herausgeberin von Newworkstories.com, New-Work-Enthusiastin und langjährige Journalistin mit einem kritischen Blick auf die neue Arbeitswelt.

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