Soulworx: Per Sprint in die neue Arbeitswelt

Soulworx: Per Sprint in die neue Arbeitswelt

Kategorie:
Autor: Nicole Thurn
Datum: 06.05.2017
Lesezeit: 
3 Minuten

Monika Jiang legt als Digital Native mit der Strategieberatung Soulworx in diversen Unternehmen Sprints hin - und leitet so einen Wandel in Kultur und Denken ein. 

Monika Jiang, Soulworx
Monika Jiang treibt mit Soulworx den Wandel voran, gemeinsam mit Unternehmensberaterin Julia von Winterfeldt © Darshana Borges

Monika Jiang und Julia von Winterfeldt sorgen mit der deutschen Strategieberatung SOULWORX wieder für frischen Wandel und mehr Sinn in Unternehmen. Das tun sie ganz unkonventionell, wie Monika Jiang im Interview erzählt.

Ihr wollt bei Soulworx Mitarbeiter wieder mit Sinn im Job verbinden. Warum ist das in der  neuen Arbeitswelt aus deiner Sicht wichtig?    

Monika Jiang: Oft ist keine konsequente Bereitschaft vorhanden, die gesamte Organisation zu

transformieren. Genau da setzt unser Sinnzweck aber an. Es ist nicht unser Ziel, eine digitale Kommunikationsstrategie zu entwickeln und dann zu gehen. Wir haben den Anspruch, Zusammenhänge zwischen äußeren und inneren Veränderungen darzustellen â€“ und das immer mit der Frage nach dem Sinnzweck im Zentrum. Wenn nicht klar ist, wofür ein Unternehmen steht und warum deshalb Kommunikation nach innen und außen gebraucht wird, kann keine wirkungsvolle, nachhaltige Veränderung geschaffen werden. Das ist für uns der Mindset-Wandel â€“ eine Herausforderung, aber

essentiell. Oft verrennen sich Unternehmen in ihrem täglichen Doing so sehr, dass sie vergessen zu hinterfragen, wofür sie stehen.

Ihr bietet die 4 Säulen Markenwandel, Innovationswandel, Organisationswandel und Leadershipwandel: Das überfordert wohl viele Firmen. Wo sollte der Wandel beginnen?

Unsere Kunden erreichen uns über unterschiedliche Problemstellungen, die meistens erstmal eine Einzelsicht, beispielsweise nur auf ihr Markenbild oder Leadership, darstellen. Wir haben diese vier Säulen bewusst gewählt, weil wir überzeugt sind, dass sie sich alle gegenseitig bedingen und nur ein ganzheitlicher Wandel über alle Bereiche hinweg Nutzen bringt. Tatsächlich sind wir überzeugt, dass jede Säule unabdingbar mit der Unternehmenskultur verbunden ist. Die Kultur hat maßgeblich Auswirkung darauf, wie eine Organisation arbeitet und welche Werte gelebt werden. Dies wiederum spiegelt sich im Führungsverhalten wieder, in der Innovationsfähigkeit von Geschäftsmodellen und schlussendlich auch in der Markenwahrnehmung. Das heißt, wir stellen als allererstes und immer wieder die Frage nach dem ‘Warum’ und versuchen aus dem Kultur-Blickwinkel einen holistischen Wandel anzugehen.

Wie genau geht ihr vor, was unterscheidet euch von traditionellen Unternehmensberatungen?

Das was uns auszeichnet, sind wir als individuelle Persönlichkeiten und ebenso unser Zusammenwirken als Team. Julia, mit ihrer langjährigen Erfahrung in Führungspositionen und Expertise im digitalen Umfeld und mir selbst, als Digital Native mit Anforderungen an die Old Economy, schaffen wertvolle Energien und Mut, um die neue Arbeitswelt zu kreieren. In unserer Arbeitsweise unterscheiden wir uns nicht nur durch unsere rapide, fokussierte und lösungsorientierte Vorgehensweise, sondern vor allem durch unseren Anspruch, nicht kurzfristig eine Baustelle zu räumen, sondern eine nachhaltig wirkungsvolle Veränderung auszulösen. Die Werte, die uns als SOULWORX zusammenhalten, bilden das Fundament unseres Wirkens - also Vertrauen,

Offenheit, Sinnhaftigkeit und Menschlichkeit. Wir handeln selbstbestimmt, kollaborativ, explorativ: Wir arbeiten nicht für, sondern mit Unternehmen. Da kommen unsere femininen Qualitäten ganz klar zum Vorschein, wir trumpfen nicht nur durch Wissen, sondern Empathie und Intuition, um uns in die einzelnen Persönlichkeiten und Situationen einzufühlen statt nur reinzudenken.

Wie geht ihr die Veränderung im Unternehmen konkret an?

Wir veranlassen die ‘Weichenstellung’ und die Initialzündung für einen ganzheitlichen Wandel, ausgerichtet am Unternehmens-Purpose und der Unternehmensstrategie. Dabei setzen wir voll und ganz auf unseren ‚Strategic Sprint’, drei Runden à 2-Wochen, angelehnt am Google Design Sprint. In der ersten Phase ergründen wir die Ursache der Challenge, recherchieren, führen Gespräche und nehmen die Organisationen gründlich unter die Lupe. Mit diesen gewonnenen Erkenntnissen können wir sinnvolle Schlüsse und Zusammenhänge entwickeln, die uns zur nächsten Phase führen: Die Sammlung und strategische Ausarbeitung von Ideen und konkreten Lösungsansätzen. In der dritten Sprintphase entwickeln wir einen Prototyp, ob Storyboard oder Wireframes, der den besten Lösungsansatz handfest macht. Gleichzeitig geben wir auch dem Unternehmen die Chance, sich auszuprobieren und das Neue Arbeiten mit agilen Methoden zu erproben. Wir ziehen auch gern einen unserer Partner hinzu, da wir uns als Netzwerkgefüge verstehen und so aus unterschiedlichen Kompetenzen schöpfen können.

Wie wichtig ist es für euch, das Top-Management in den Prozess einzubeziehen?

Die Verantwortung und Entscheidungskraft über die langfristige Positionierung und Vision eines Unternehmens liegt auf Führungsebene. Genau deshalb ist es für uns essentiell, das Top-Management aktiv einzubeziehen. Die Kultur ist ja maßgeblich von Führungspersönlichkeiten, gerade Firmengründern, geprägt. Wenn hier keine volle Bereitschaft und eigener Antrieb besteht, wird sich keine Veränderung nachhaltig umsetzen. Trotzdem unterscheiden wir je nach Kunde und Aufgabenstellung, in welcher Form Führungskräfte innerhalb des Projektteams eingebunden oder punktuell mit einbezogen werden können.

Sind die externen Berater weg, geht es in den Unternehmen oft weiter wie davor. Wie stellt ihr sicher, dass die Veränderung langfristig wirkt?

Genau das ist unsere größte Herausforderung. Wir wollen wirklich langfristige Veränderung schaffen und versuchen ein neues Verständnis, eine Verhaltensveränderung bei den Einzelnen hervorzurufen. Auch agieren wir in einer anschließenden punktuellen Begleitung als Coach und Berater, um sicherzustellen,

dass die gesteckten Ziele erreicht werden und ein nachhaltiger Wandel, also auch

ein Mindset-Shift, passiert. Unser Ziel ist, die Einzelnen zu Multiplikatoren der neuen Kultur zu wandeln, die wiederum ihre Erkenntnisse ins Unternehmen tragen und von dort aus eine Welle des Umdenkens auslösen. Das Erwecken und Leben der Veränderung liegt aber in der Eigenverantwortung des Unternehmen.

Hier gehts zu Soulworx: www.soulworx.de

Tags: NewWorkLeadership

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Beitrag von Nicole Thurn

ist Herausgeberin von Newworkstories.com, New-Work-Enthusiastin und langjährige Journalistin mit einem kritischen Blick auf die neue Arbeitswelt.

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