©Michael Romacker
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Mitarbeiter in Balance: Urban Sports Club prämierte die sportlichsten Arbeitgeber

Kategorie:
Autor: Nicole Thurn
Datum: 25.11.2019
Lesezeit: 
4 Minuten

Wer ist Quarterback, Stürmer, im Center oder Big Player? Der Urban Sports Club zeichnete mit dem WorkOUT Life Balance Award in Berlin gesundheitsbewusste Unternehmen aus - und lud zum stressbefreiten Schiffsempfang auf der Spree.

Die Lichter der Stadt glitzern im schwarzen Wasser der Spree. In der Abenddämmerung trudeln die ersten Menschen unter Deck des „Seminar-Schiffs“ ein: fröhlich, erwartungsvoll, in Sneakers und Blazer, Dress Code: Business casual. An diesem Abend werden erstmals in Berlin Unternehmen prämiert, die ihre Mitarbeiter nicht nur zur Leistung bewegen – sondern auch für deren Fitness und Entspannung gleichermaßen sorgen. Die Sport-Plattform Urban Sports Club hat erstmals den WorkOUT Life Balance Award ausgerufen, ich bin als Jury-Mitglied dabei und kann sagen: das Voting der Besten aus 13 Nominierten war alles andere als einfach.

Mehr als 60 Einreichungen hat es überhaupt gegeben, und zwar je nach Unternehmensgröße in den sportlichen Kategorien Stürmer, Center, Quarter Back und Big Player.

Doch noch ist es nicht soweit und ich warte selbst gespannt, was der Abend bringt. Benjamin Roth, Co-Founder und CEO der Urban Sports GmbH begrüßt die Gäste und verweist mit "Work hard, play hard - das gab es auch bei uns lange Zeit" auf den ersten Bühnengast. Alexander Langer ist nämlich Chief-Editor bei Medienpartner Business Punk, dessen Magazincovers besagtes Motto ziert. Die beiden sind sich einig: mit dem Alter kommt auch die Sehnsucht nach ein wenig Entstressung. Und zu ebendiesem Thema kommen auch die beiden Speaker des Abends auf die Bühne.

Gesundheits- und Ernährungspsychologe Frédéric Letzner bringt es rasch auf den Punkt: Gesundheit macht selten Spaß. Schon Kinder erhalten die Order: iss dein Gemüse, sitz gerade, zieh die Jacke an. „Wann wird Gesundheit relevant?“, fragt Frédéric Letzner das Publikum. Genau: wenn wir krank werden. Wie unsexy ist das denn.

(©Michael Romacker)

Sei lieber nicht wie Phil

Besonders betroffen von Stresserkrankungen bis hin zum vielbeschworenen Burn-out ist Phil. So nennt Letzner seinen imaginären und chronisch gestressten Freund - sein Name ist das Akronym der häufigsten Stressursachen. Phil hat als Mitarbeiter alles, was ungesund ist: Perfektionistisch treibt er sich zu Höchstleistungen an und geht damit an seine Grenzen. Phil ist derjenige, der nie "nein" sagt, derjenige, der immer als Erstes gefragt wird und derjenige, der frühmorgens kommt und bis spätabends bleibt. Phil isst während der Arbeit und erledigt gern seine Aufgaben im Multitasking-Modus – auch wenn er weiß, dass es ihn fertigmacht. Phil liebt die Effizienz und hält Pausen für reine Zeitverschwendung. Phil gehört zu den sechs von zehn Mitarbeitern in Deutschland, die die Mittagspause sausen lassen. Er lebt nach dem Motto: „Schlafen kann ich, wenn ich tot bin.“

Und: Phil ist auch harmoniesüchtig und leistungsorientiert. Er will geliebt, gemocht und anerkannt werden – dass ist der Motor, der ihn tatsächlich antreibt, meint Frédéric Letzner. Deswegen profiliert er sich gern, indem er sich mit einem Ja weitere Aufgaben aufhalst.

Letzners verstörendes Urteil über unsere Leistungsgesellschaft: „Wir können nichts therapieren, worauf wir stolz sind. Und wir sind auf unsere Nicht-Gelassenheit stolz.“

Die Verleihung fand auf dem Schiff auf der Spree statt (© Michael Romacker)

Bleib bei dir

Stressexperte Jacob Drachenberg betreibt mit "Die Stress-Revolution" den erfolgreichsten Podcast Deutschlands zum Thema Stress. In seinem Vortrag gibt er zu bedenken: es gibt einen großen Unterschied zwischen Entspannung und Stressabbau - er wird nur selten gemacht.

Er erzählt von Alex, der vom Ehrgeiz angespornt als Jugendlicher im Leistungssport aufging, es in der Leichtathletik zu Spitzenleistungen brachte und nach einem Breakdown vier Monate gebraucht hat, um wieder den Boden unter seinen Füßen zu spüren. Alex ist der frühere Jacob, sein Weg aus dem Burnout hat ihn zum Stressmanagement geführt. „Antistress ist Bullshit“, ist Jacob Drachenbergs größte Erkenntnis und betont noch einmal:  „Ein stressfreies Leben ist Bullshit.“ Das stimmt wohl bei genauerer Betrachtung, denn: „Nicht der Stress ist das Problem, es ist der Umgang damit.“ Fazit: Jeder Mensch hat  sein eigenes, individuelles Stresslevel, dass er auch gezielt reduzieren kann.

In unserem Gehirn, erklärt Jacob Drachenberg, sei die Abfolge von Anspannung und Entspannung wichtig. Doch echte Entspannung sei erst möglich, wenn wir Stress abgebaut haben. „Wir nutzen die Stresshormone Cortisol und Adrenalin zuwenig“, sagt Drachenberg. Beide Hormone drängen uns je nach Situation in den Fight- or Flightmodus. Genau das sollten wir bewusst ausagieren. Erst dann kann das Gehirn tatsächlich entspannen.

Das wichtigste Mittel im Umgang mit Stress: bei sich bleiben. „Stress ist immer dann gut, wenn er in unserem Machtbereich liegt. Wir können nicht beeinflussen, was der Chef oder der Kunde von uns hält. Aber wir können den Fokus auf unsere Aufgabe lenken.“ Also: nicht über die mögliche Reaktion des Chefs grübeln oder sich vom Kunden unter Druck setzen lassen. Das macht unlocker und verkrampft, lenkt vom eigenen Tun ab und den Fokus zu sehr nach außen - das Ergebnis wird schlechter. Der Umgang mit Stress lässt sich laut Jacob Drachenberg lernen, indem wir unser zu hohes Stresslevel bewusst reduzieren  - etwa mit bewussten Pausen, guten Gesprächen und vor allem ausreichend Bewegung und Sport.

Hilfreich sind hier natürlich Programme, die Bewegung und Entspannung direkt zum Mitarbeiter bringen. 

Jetzt bleibt also nur die Frage: Wer von den nominierten Unternehmen durfte sich an diesem Abend über den WorkOUT Life Balance Award freuen?

Die Gewinner des Awards (©Michael Romacker)

Aaaand the wiinneer iiiiis....

Über den WorkOUT Life Balance Award in der Kategorie "Stürmer", den Juryvorsitzende Anna Schnell von der New-Work-Beratung Mowomind ankündigte, freute sich das Mode-Unternehmen KERING FSSC GERMANY. KERING bietet ein breites Portfolio an Gesundheitsangeboten für seine Mitarbeiter: Yoga- und Fitnesskurse im Büro,  Massagen, Gesundheitstage, eine Sport-Flatrate und die Möglichkeit zur Teilnahme an Firmenläufen. Unter den mittelgroßen Unternehmen setzte sich die Hilfsorganisation International Rescue Committee Deutschland (IRC) durch: Die Mitarbeiter können an Sport-Workshops und Marathons teilnehmen, einer firmeninternen Laufgruppe beitreten sowie Fahrrad-Leasing und eine Sport-Flatrate nutzen.In der Kategorie "Quarterback" konnte sich die Hotelkette 25hours Hotel Company gegenüber den Mitbewerbern behaupten. Das Unternehmen fördert die Gesundheit seiner Mitarbeiter durch Fitnessmitgliedschaften, Gesundheitstage, Fahrrad-Leasing, Massagedienste und eine Sport-FlatrateBei den großen Unternehmen hat das Spezialchemie-Unternehmen Evonik Technology & Infrastructure mit seinem riesigen Angebot überzeugt: es reicht von In-house-Fitnessstudios und Sportparks mit Gym- und Physiotherapie-Angeboten, einem Schwimmbad und Hydrojet-Massageliegen bis hin zu maßgeschneiderten Gesundheitsevents für die Mitarbeiter.

Sauna, Yoga, GiGong? Oder doch lieber Fußball, Klettern oder Rückengymnastik? Der Urban Sports Club bietet für Unternehmen und ihre Mitarbeiter maßgeschneiderte Sport-Angebote – an mehr als 7000 Standorten in sieben Ländern europaweit.

Hier geht es zum Urban Sports Club!

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation.

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Beitrag von Nicole Thurn

ist Herausgeberin von Newworkstories.com, New-Work-Enthusiastin und langjährige Journalistin mit einem kritischen Blick auf die neue Arbeitswelt.

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