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Die digitale Revolution im Wohnzimmer

Autor: Nicole Thurn
Datum: 23.04.2020
Lesezeit: 
2 Minuten

So schlimm und herausfordernd die Corona-Krise für viele Menschen und Unternehmen ist: Die kollektive Home-Office-Erfahrung beschleunigt die digitale Revolution. Mit welchen Learnings Führungskräfte und Mitarbeiter rechnen können - auch für danach.

Die aktuelle Situation ist für uns alle eine Herausforderung. Wir lernen, mit Ängsten und Ungewissheiten umzugehen. Wir alle erlernen aber auch neue Kompetenzen: etwa den Umgang mit digitalen und virtuellen Kommunikationsmitteln mühelos zu beherrschen, vor denen wir vorher zurückgeschreckt sind. Das gesamte Land wird digitalisiert. Bald werden die ersten Unternehmen ihre Arbeit in Büros sowie Produktions- und Handelsstätten wieder aufnehmen. In den Büros wird sich der Digitalisierungsschub bemerkbar machen – auch bei Führungskräften. Was werden Sie und Ihre Mitarbeiter spätestens nach der freiwilligen Quarantäne gelernt haben?

Empowerment wie von selbst:

Für alle im Büro galt vor wenigen Wochen: Wir siedeln um und zwar nach Hause. MS Teams, Skype und Zoom beherrschen Sie und Ihre Mitarbeiter inzwischen aus dem Effeff. Der Lerneffekt für die Mitarbeiter ist:

1. Hey, so schwierig/schlimm/kompliziert ist das ja gar nicht.

2. Hey, ich bin fähig, rasch etwas Neues dazuzulernen, wenn ich es nur versuche.

Die Mitarbeiter helfen sich dabei gegenseitig, geben einander Tipps. Nichts treibt Lernende so an wie die Erfahrung der eigenen Selbstwirksamkeit, wie Studien zeigen. Das wiederum fördert das Selbstvertrauen, mit neuen Situationen umgehen zu können.

Laut dem Psychologen Albert Bandura führen vier Wege zu mehr Selbstwirksamkeit:

Erstens, eigene Erfolgserlebnisse: Man meistert schwierige Situationen und fühlt sich dadurch gestärkt. Das erhöht das Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit bei der nächsten Herausforderung.

Zweitens, stellvertretende Erfolgserlebnisse: jemand, der mir ähnlich ist – ein Kollege, die Führungskraft – meistert die Situation. Das beflügelt mich, es auch zu können.

Drittens, soziale Unterstützung: ich bekomme Zuspruch von vertrauenswürdigen Menschen aus meinem Umfeld.

Viertens: Emotionale und physiologische Aspekte: Angst drückt sich häufig körperlich aus, etwa über Herzklopfen oder Schweißausbrüche und innere Unruhe. Sich gezielt zu entspannen, hilft mehr Gelassenheit im Umgang mit der neuen Situation zu erlangen.

Experimentierfreude:

Hat man erst einmal die Hemmschwelle überwunden, beginnt die Beschäftigung mit digitalen Tools auch Spaß zu machen. Ihre Mitarbeiter haben Feuer gefangen. Vielleicht nicht alle. Aber die Lust zu experimentieren ist gewachsen. Sie mussten Neues ausprobieren, haben dazugelernt. Sie entdecken, welche Gadgets die Tools besitzen und wollen nun ihre neuen Skills erweitern. Einige hatten vielleicht auch Ideen zu digitalen Angeboten und Produkten.

Klarheit im Meeting:

Elend lange Diskussionen sind über Zoom oder Skype deutlich anstrengender als im realen Meetingraum (und auch dort rollt so mancher heimlich die Augen). Daher werden die Betroffenen bemerkt haben: Der Fokus auf das Wesentliche ist hier absolut nötig. Man ist förmlich dazu gezwungen, dem anderen zuzuhören, ihn nicht zu unterbrechen und klar zu kommunizieren – außer man schaltet Video und Mikrofon aus (was mitunter unhöflich wirken kann). Es ist anfangs nicht einfach, klar zu kommunizieren. Wo sieht man hin, auf den Kasten im Bildschirm, auf die Person, die spricht oder direkt in die Webcam? Was bedeutet: ein Moderator muss her, der jedem das Wort erteilt und Agenda und Zeit im Auge behält. Auf diese Weise lässt sich auch in physische Meetings mehr Struktur bringen.

Weiter im Text geht's hier auf dem Blog der WEKA Learning Group!

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Beitrag von Nicole Thurn

ist Herausgeberin von Newworkstories.com, New-Work-Enthusiastin und langjährige Journalistin mit einem kritischen Blick auf die neue Arbeitswelt.

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